von Tatjana Detloff
Das Designerpaar Thomas und Sandro Rath hat auf Mallorca ein Anwesen voller Kunst, Fundstücke und Liebe. Sogar eine Grotte und ein Spa-Tipi gibt es – man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Jeder Blick ist so traumhaft schön, dass man ihn für immer festhalten will ...
Es ist eine dieser kurvigen Straßen im Westen Mallorcas, von der links und rechts nur unscheinbare Privatwege abgehen und man sich beim Vorbeifahren fragt, wohin die wohl führen. Dieser endet schon nach wenigen Metern an einem imposanten Eisentor. Kameras, eine Klingel.
Sandro und Thomas Rath: Mitten im Tramuntana-Gebirge
Wo andere jetzt schnell wieder den Rückwärtsgang einlegen müssen, schiebt sich für GALA das Portal zur Seite, windet sich der Weg hinauf ins Tramuntana-Gebirge bis zum Anwesen von Thomas, 58, und Sandro Rath, 46. "Falcon Crest" haben der Designer und sein Ehemann die Finca genannt – nach der 80er-Jahre Kult-Serie um Dramen auf einem Weingut; und dem Greifvogel, der hoch oben auf dem Gipfel in seinem Nest thront und zu dem ein schmaler Wanderweg über das rund fünf Hektar große Grundstück führt. "Unser persönlicher Jakobsweg", erzählt Thomas Rath schmunzelnd.
GALA: Was empfinden Sie, wenn Sie die Auffahrt hier herauffahren?
Thomas Rath: Ich bin im Paradies. Wenn ich aus Deutschland komme, ohne Gepäck direkt ins Flugzeug gestiegen bin, und sich dann das Tor öffnet, fällt alles von mir ab. Es ist kein Haus, es ist ein Retreat, ein Ensemble aus Gästebereich, Poolhaus und einem Tipi-Zelt. Unsere wundervolle Frau Dollinger, die gute Seele des Hauses, sagt immer: Hier ist man Gott so nah.
Hat sie recht?
Wir sind sehr dankbar für alles und haben das Gefühl, dass wir beschützt werden. Ich glaube an den lieben Herrgott und liebe unsere Kirche in Port d’ Andratx, in die wir oft gehen, um eine Kerze anzuzünden.
Stars in diesem Artikel
Sie haben hier auch eine eigene Grotte.
Ja, das ist unser Ort der Dankbarkeit. Wir lieben sakrale Figuren, die wir dort hineinstellen. Diese finden wir sonntags auf unserem Lieblingsantikmarkt in Consell wo wir in aller Frühe in Räuberzivil und mit Käppi hingehen. Dort essen wir kleine Ensaïmadas, trinken Kaffee, schlendern und finden Kostbarkeiten für unser Haus.
... die alle ihren Platz finden?
Ja, unser Domizil entwickelt sich immer weiter, es lebt sozusagen. Alles ist von uns geprägt, wir brauchen keine externen Interior Designer, keine Landschaftsgärtner. Wir haben hier unseren eigenen ästhetischen Blick, insbesondere Sandro.
Sind Sie sich immer einig?
Eigentlich ja. Wir bringen viel von unseren Reisen mit und sind wie ein Schwamm, sehen alles, speichern alles und kreieren dann etwas Eigenes. Die Einflüsse hieraus sehen Sie zum Beispiel in meiner Home-Kollektion.
Haben Sie auch Lust auf eine richtige Möbel-Kollektion?
Ja. Mit dem richtigen Partner, sofort.
Stillstand ist nichts für Sie, oder?
Nein, ich habe noch so viele Ideen und liebe das, was ich tue sehr. Homeshopping bei HSE ist ein riesiger Erfolg und bindet viel Zeit mit Mode, Schmuck, Kosmetik, Fertiggerichten und ab September auch mit Gewürzen, zum Beispiel ... Es gibt eine ganze Thomas-Rath-Welt im Fernsehen zu kaufen, und ich habe mich schon konzentriert. Doch ich muss auch mal zur Ruhe kommen. Und das geht an diesem schönen Platz, den wir uns geschaffen haben.
Können Sie auch loslassen – Ihre Erstlinie haben Sie zum Beispiel eingestellt.
Es ist ganz groß, zu sagen, ich verzichte auch mal auf etwas. Meistens ist es nur das eigene Ego, das die Menschen dazu treibt, immer weiterzumachen.
Mussten Sie das lernen?
Ja, das passierte automatisch, ich habe es gespürt. Eins darf man bei dem ganzen Erfolg nie vergessen: Man muss das Leben leben. Denn natürlich geht es immer weiter, höher, schneller. Doch irgendwann muss mal ein Punkt kommen, an dem man sagt: Wir sind zufrieden.
Sandro und Thomas Rath: Dream-Team auf Mallorca
Möchten Sie irgendwann ganz auf Mallorca leben?
Ja, auf jeden Fall! Meine Familie ist seit über 50 Jahren auf der Insel verwurzelt, ich war schon als kleiner Junge in Cala d’Or mit ihnen. Erst hieß es Urlaub, dann folgte ein kleines Eigenheim, dann Geschäfte. Und nun sitzen wir hier auf dieser wunderschönen Finca.
Wie sieht Ihr perfekter Insel-Tag aus?
Ich stehe sehr früh auf, gehe raus, genieße den Blick über das Meer, das Tramuntana-Gebirge, spüre die Natur und den Wind und spaziere über das ganze Grundstück. Danach trinke ich meinen Lieblingskaffee, mache Sport und danach ein gesundes Frühstück. Dann bin ich auch mal faul und ruhe mich aus, das kann ich besonders gut.
Besser als Sandro?
Viel besser. Die Sendungen erfordern viel Energie, da geht das Adrenalin schon mal hoch. Sandro braucht eher immer mal eine Abwechslung und neue Herausforderungen. Ich bin ein großer Verfechter von Longevity; das ist meine Philosophie und bedeutet, auf meinen Körper zu hören. Wir sind sehr dankbar für unser wunderschönes Leben.
… das Sie schon seit 27 Jahren gemeinsam verbringen.
Ja, am 11. Mai 2026 sind wir 25 Jahre verheiratet. Wir haben alles gemeinsam aufgebaut. Sandro ist ein wahnsinnig toller Geschäftsmann. Er ist der Mann der Zahlen, der Intelligenz, der Verträge. Ich bin das kreative Talent. Sandro bringt das zusammen, organisiert alles. Wir ergänzen uns perfekt.
Und leben jeweils den Traum des anderen mit, wie Sandro sagt.
Ja! Wir sind nicht nur auf Mallorca zu Hause, sondern bald auch auf Capri. Wir kaufen dort gerade eine landestypische Immobilie, das war Sandros Wunsch. An den schönsten Plätzen der Welt zu sein und sich in den Häusern kreativ austoben zu dürfen, ist wie ein Geschenk.
Gehen Sie noch in Hotels oder kaufen Sie immer ein Haus, wo es Ihnen gefällt?
(lacht) Wir lieben schöne Hotels, das sind auch herrliche Ideengeber. Die Einrichtung, die Farbkonzepte, die Düfte inspirieren uns sehr. Gerade habe ich zum Beispiel eine Ayurveda-Kur auf Mauritius gemacht. Es war wundervoll. Dort kaufen wir aber jetzt kein Haus. (lacht)
Haben Sie auf Mallorca häufig Gäste?
Ja. Denn ich bin sehr gerne Gastgeber und koche viel. Wenn dann alle am großen Tisch unter der Palme zusammensitzen, dann sind wir glücklich. Daher gehen wir nicht viel aus, dieser Ort hier ist unser Rückzugsraum, hier tanken wir auf.
Was kochen Sie?
Viele typisch spanische Gericht wie zum Beispiel eine Paella. Im Winter kann es auch mal gerne die Roulade oder die klassische Weihnachtsgans sein. Sandro kann hingegen gar nicht kochen. (lacht)
Also würden Sie ohne Hausangestellte überleben?
Sehr gut sogar. Und Sandro dann mit mir. Ich liebe auch einfach mal ein Spiegelei mit einer halben Avocado. Es muss nur hübsch angerichtet sein und hier am schönsten Platz der Welt gegessen werden.
Was kommt Ihnen nicht ins Haus?
Plastikstühle.
Thomas Rath als zukünftiger Reality-Star?
Sie haben schon in vielen TV-Shows mitgemacht, hätten Sie mal wieder Lust?
Vielleicht mal ein Special von "Let’s Dance", da würde ich mich freuen, das hat viel Spaß gemacht. "Germany’s Next Topmodel" ist nach wie vor ein großartiges Format. Ich bin ein Riesenfan von Heidi Klum, sie ist so modern und geht mit der Zeit.
Wurden Sie auch schon für den Dschungel angefragt?
Ja, und auch von "Big Brother" zum Beispiel. (lacht) Aber ich bin kein Reality-Star und werde auch keiner. Ich schaue das gern, weil es mich unterhält. Aber ich habe nicht das Geltungsbedürfnis, mein Gesicht in jede Kamera zu halten.
- Thomas Rath
- Falcon Crest
- Heidi Klum